Wachstum und Ernährung

Fütterung ist mehr als nur satt machen. Eine hundgerechte, ausgewogene Ernährung des Welpen legt den Grundstein für ein langes und vitales Hundeleben. Doch auch bei ausgewachsenen Hunden gibt es einiges zu beachten. Wie füttert man richtig? Was ist bei der Nahrung zu beachten? Wann und wie oft wird der Hund gefüttert? Wie wird durch die Fütterung die Gesundheit beeinflusst?

Was ist während der Wachstumsphase ihres Hundes wichtig?

Die Wachstumsphase ist bei allen Hunden ganz besonders wichtig. Die Entwicklung zum gesunden, langlebigen, ausgewachsenen Tier ist neben Vererbung und Haltung auch abhängig von einer optimalen Ernährung von Anfang an. Dabei gibt es je nach Größe des Hundes einige Besonderheiten zu beachten. Generell unterscheidet man zwischen vier Größen bzw. Gewichtsgruppen:

Einen praktischen Anhaltspunkt zur Gewichtskontrolle Ihres Welpen bietet Ihnen die Wachstumskurve:

Während der Wachstumsphase gibt es erhebliche Unterschiede

Die Wachstumsgeschwindigkeit
Ein Dackel wiegt an seinem ersten Geburtstag 25-mal so viel wie bei seiner Geburt. Eine Dogge hat im selben Zeitraum ihr Geburtsgewicht verhundertfacht, ist aber erst mit zwei Jahren voll ausgewachsen.

Endgewicht
Am auffälligsten unterscheiden sich Hunde in dem Endgewicht. Beispielsweise hat ein Chihuahua gegenüber einem Bernhardiner ein Gewichtsverhältnis von 1:80!

Diese Unterschiede müssen unbedingt bei einer optimalen Ernährung berücksichtigt werden.

 

Was ist bei der Ernährung zu berücksichtigen?

Das Wohlbefinden Ihres Hundes und seine Gesundheit hängen stark von seiner Ernährung ab. Sie übernehmen die große Verantwortung, Ihren Hund seinen Bedürfnissen entsprechend zu versorgen. Fragen Sie bitte schon vor dem Abholtag, was Ihr zukünftiger Hund bisher gefressen hat. Viele Züchter geben Ihnen sogar einen Futtervorrat für die erste Woche mit.

 

Füttern Sie Ihren neuen Hund die ersten Tage auf jeden Fall mit seiner gewohnten Nahrung. Stellen Sie erst dann nach und nach auf eine andere Nahrung um, die dem Alter, dem Endgewicht oder der Rasse Ihres Hundes entspricht. Durch diesen langsamen Wechsel lassen sich umstellungsbedingte Verdauungsbeschwerden einfach vermeiden. Wir als Fachhändler beraten Sie dabei gern!

Was für verschiedene Arten der Fütterung gibt es?

Die Zeiten, in denen Hunde mit „Tischabfällen“ ernährt wurden, sind glücklicherweise vorbei. Heute bieten sich Hundebesitzern viele verschiedene Möglichkeiten, ihren Hund zu ernähren. Aber auch in Sachen Hundeernährung ist eine große Auswahl oft mit Verwirrung verbunden. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten der Fütterung und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.

 

Was ist eine selbst zubereitete Mahlzeit?

Sollten Sie die Mahlzeiten für Ihren Hund selbst zubereiten, sind dabei einige wichtige Grundsätze zu beachten. Der Nährstoffbedarf eines wachsenden Hundes unterscheidet sich stark von dem eines ausgewachsenen Tieres. Kleine Rassen haben einen anderen Bedarf als große. Die Nährstoffzusammensetzung der Mahlzeit muss demnach exakt auf den Bedarf des Hundes in Abhängigkeit von Alter, Größe und Leistung abgestimmt sein.

 

Der Mensch deckt einen großen Teil seines Energiebedarfs über pflanzliche Nährstoffe ab. Das ist beim Hund nicht möglich. Selbst wenn Sie Stärke durch Kochen zersetzen, würde ein zu hoher Anteil an Gemüse und Getreide unvermeidlich zu Verdauungsstörungen führen. Besonders bei großen Hunden darf aber auch der Energiegehalt, also der Anteil der Öle und Fette, nicht zu hoch sein. Zu viel Energie kann dazu führen, dass große Rassen zu schnell wachsen. Schwerwiegende Entwicklungsstörungen können die Folge sein. Die Zusammenstellung einer auf Ihren Hund abgestimmten, ausgewogenen Ernährung ist eine Wissenschaft für sich. Fehler in der Ernährung haben gegebenenfalls schwerwiegende Folgen. Daher empfiehlt es sich dringend, auf die Erfahrung und das Wissen unseres Fachpersonals oder Ihres Tierarztes zurückzugreifen.

 

Was versteht man unter Trockennahrung?

Trockennahrung hat einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 9 %. Aufgrund der hohen Nährstoffkonzentration ist sie daher vergleichsweise preiswert und praktisch. Sie lässt sich beispielsweise in Futtertonnen Platz sparend und hygienisch aufbewahren. Bieten Sie dem Hund die einzelnen Mahlzeiten trocken oder mit Wasser angefeuchtet an. Frisches Wasser stellen Sie in einem Napf daneben. Die einzelnen Rationen dieser Nahrungsart sollten angepasst an den kurzen Verdauungstrakt des Hundes nur sehr klein sein. Insbesondere Premium-Trockennahrung ist hoch verdaulich und die Inhaltsstoffe sind gut verwertbar. Der Hund scheidet so nur geringe, festgeformte Kotmengen aus. Auch gibt es Trockennahrungen, die speziell auf den Bedarf je nach Endgröße abgestimmt sind und so den Grundstein für ein vitales und langes Hundeleben legen.

 

Was versteht man unter Feuchtnahrung?

Feuchtnahrung, die ernährungsphysiologisch gleichwertig herstellbar ist, wird üblicherweise in Dosen oder Schalen angeboten. Eine spezifische Ernährung wie mit einer hochwertigen Trockennahrung ist lediglich aufgrund des fehlenden Angebots nicht möglich. Darüber hinaus ist die Entscheidung, ausschließlich diese Form der Ernährung zu nutzen, für große Hunde und Riesenrassen sicher auch eine Frage des Geldbeutels. In besonderen Lebensphasen wie der Welpenaufzucht, während Krankheiten oder im hohen Alter kann Feuchtnahrung aufgrund ihrer oft sehr guten Akzeptanz unter Umständen die bessere Fütterungsform darstellen.

Welche Fütterungsregeln sollten Sie aufstellen?

Unabhängig von der Art und Marke der Nahrung sollten Sie schon vor der Ankunft Ihres neuen Hundes einige Regeln mit der gesamten Familie vereinbaren:

  • Der Hund bekommt keine Essensreste, denn diese könnten zu Verdauungsstörungen führen.
  • Der Hund bekommt seine Leckerchen nur aus der Vorratsdose, in die täglich ein Teil seiner Tagesmenge an Kroketten abgefüllt wird. Sonst wird er schnell zu schwer, was seiner Entwicklung schaden kann.
  • Der Hund darf ungestört seine Mahlzeiten zu sich nehmen, aber er muss Schritt für Schritt lernen,  dass er sich beispielsweise vor dem Fressen setzt und warten muss, bis sein Napf auf dem Boden steht.
  • Der Hund frisst seine Mahlzeiten in Ruhe, aber ohne Pausen. Wenn er den Fressnapf verlässt, wird er weggenommen. Dabei wird der Hund nicht beachtet, als wäre es gleichgültig, ob er frisst oder nicht. Ein Hund wird zum schlechten Fresser erzogen, nicht geboren!

Was ist gesunde Ernährung?

Den Hund gesund ernähren. Was so leicht klingt, kann schnell zu einer Herausforderung werden. Je länger man sich zu informieren versucht, desto mehr verschiedene Meinungen und „Tatsachen“ werden einem entgegen geworfen. Achten Sie daher unbedingt auf die Auswahl Ihrer Informationsquellen und befragen Sie unbedingt Experten wie Hersteller von Premiumnahrungen, unser geschultes Fachpersonal oder Tierärzte.

 

Richtig ernähren bedeutet, dass man sorgfältig auf die Nährstoffe (Proteine, Mineralstoffe, Vitamine, Fette und Kohlenhydrate), auf ihre Dosierung und auf die Herkunft der Rohstoffe achtet. Bezeichnungen und Zutaten wie „mit Lamm“ oder „reich an Lachs“ sind dabei nicht vorranging. Eine ausgewogene Nahrung herzustellen bedeutet, ein schwieriges Puzzle aus ca. 50 Einzelteilen zusammenzusetzen, von denen jedes einen für das Tier notwendigen Nährstoff darstellt. Die Zutaten wiederum tragen, indem sie einander ergänzen, anteilsmäßig zu jedem Puzzlestück bei.

 

Eine hochwertige Nahrung enthält ausgewählte Rohstoffe sehr hoher Qualität. So kann der Hund einen Großteil der enthaltenen Nährstoffe auch tatsächlich verdauen und nutzen. Die Qualität der Rohstoffe können Sie als Tierhalter leider nicht an der Verpackung erkennen. Sie können aber aus dem Kot, den Ihr Hund ausscheidet, Rückschlüsse ziehen. Der Kot sollte immer fest und gut geformt sein. Voluminöser oder weicher Kot und häufige Blähungen können auf eine Nahrung mit minderwertigen oder schwer verdaulichen Rohstoffen hinweisen. Auch das Fell kann die Qualität der Nahrung widerspiegeln. Ist die Ernährung optimal, so glänzt das Fell, der Fellwechsel bereitet keinerlei Schwierigkeiten und die Haut ist gesund. Allein anhand der Deklarationen auf der Verpackung lässt sich die Qualität der Nahrung also keineswegs bestimmen.

 

Wählen Sie Nahrung, die auf das Alter und das zu erwartende Endgewicht des Hundes abgestimmt ist. Nahrung für kleine Hunde sollte beispielsweise den engen Zahnstand dieser Rassen berücksichtigen, Nahrung für ältere Hunde sollte durch einen abgesenkten Phosphorgehalt die Nieren schonen. Achten Sie darauf, dass Welpen einen anderen Nährstoffbedarf haben als ein ausgewachsener Hund. Vor allem bei Welpen großer Rassen spielt eine korrekte Fütterung über die gesamte Wachstumsphase von bis zu zwei Jahren eine wichtige Rolle, da sonst Störungen der Knochenentwicklung auftreten können.

 

Eine Nahrung für Welpen großer Rassen sollte sich durch einen moderaten Fettgehalt und den Zusatz von Knorpelnährstoffen auszeichnen. Ein hoher Proteingehalt, der früher für ein schnelles Wachstum verantwortlich gemacht wurde, gilt mittlerweile als unproblematisch, solange er in einem guten Verhältnis zur verwertbaren Energie der Nahrung steht. Von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitaminen und Mineralstoffen sollten Sie bei einer qualitativ hochwertigen Nahrung nie Gebrauch machen. Vertrauen Sie darauf, dass alles, was Ihr Hund benötigt, in ausreichendem Maß in einer ausgewogenen Nahrung enthalten ist.

 

Um eine Gewichtszunahme und damit verbundene gesundheitliche Risiken zu vermeiden, achten Sie daher auf die korrekte Futtermenge. Wenn Sie auf die Fütterung von „Leckerlies“, Kauknochen oder Ähnlichem nicht verzichten wollen, reduzieren Sie entsprechend die Tagesration. Es liegt auf der Hand, dass Ihr Hund einen Großteil der benötigten Energie über eine ausgewogene Nahrung, und nicht durch Snacks zugeführt bekommen sollte. Kontrollieren Sie das Gewicht Ihres Hundes regelmäßig und passen Sie, falls nötig, die Tagesration an.

 

Sollte Ihr Hund einmal krank werden, oder sollte eine Operation unvermeidbar sein, kann man die Therapie in fast allen Fällen durch eine spezielle Ernährung ergänzen. Bei einigen Erkrankungen kann eine Spezialnahrung sogar zur Heilung führen. Lassen Sie sich vorher unbedingt von Ihrem Tierarzt beraten!